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DER AUSTRALISCHE DICKSCHWANZGECKO

UNDERWOODISAURUS MILII

Andreas Laube

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Underwoodisaurus milii putzt sich mit der Zunge das Auge. Foto: A. Laube

Inhalt

Vorwort

Verwandtschaft

Beschreibung

Verbreitung

Lebensraum und Lebensweise

Natürliche Feinde

Gesetzliche Bestimmungen und Biotopzerstörung

Erwerb

Transport und Quarantäne

Das Terrarium – Größe, Einrichtung und Technik

Tierbesatz und Vergesellschaftung

Pflegearbeiten

Ernährung

Temperaturen, Wasserversorgung und Feuchtigkeit

Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen

Erkrankungen und ihre Behandlung

Verhalten im Terrarium

Geschlechtsbestimmung

Paarungsverhalten und Trächtigkeit

Eiablage und Inkubation

Aufzucht der Jungtiere

Danksagung

Weitere Informationen

Weiterführende und verwendete Literatur

Bildnachweis:

Titel: Underwoodisaurus milii

Kleines Bild: Komfortverhalten

Seite 1: Underwoodisaurus milii, Porträt

Fotos: A. Laube

Die in diesem Buch enthaltenen Angaben, Ergebnisse, Dosierungsanleitungen etc. wurden vom Autor nach bestem Wissen erstellt und sorgfältig überprüft. Da inhaltliche Fehler trotzdem nicht völlig auszuschließen sind, erfolgen diese Angaben ohne jegliche Verpflichtung des Verlages oder des Autors. Beide übernehmen daher keine Haftung für etwaige inhaltliche Unrichtigkeiten.

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eISBN: 978-3-86659-343-5

© 2006

Natur und Tier - Verlag GmbH

An der Kleimannbrücke 39/41

48157 Münster · www.ms-verlag.de

Geschäftsführung: Matthias Schmidt

Lektorat: Heiko Werning, Kriton Kunz & Mike Zawadzki

Layout: Ludger Hogeback – hohe birken

Vorwort

WAREN Dickschwanzgeckos vor Jahren noch eine Rarität unter den Terrarientieren, so gehören sie heutzutage zu den am weitesten verbreiteten Geckos in der Terraristik. Sie sind neben den Bartagamen der Gattung Pogona und vielen anderen Reptilienarten ein weiteres gutes Beispiel dafür, dass durch eine gewissenhafte Pflege und Vermehrung von Reptilien die privaten Bestände erhöht und die bestehende Nachfrage durch Nachzuchten gedeckt werden kann. Da es aufgrund des Ausfuhrverbotes Australiens keine Importe aus dem Ursprungsland gibt, ist es auch weiterhin wichtig, den Bestand dieser Art durch erfolgreiche und vor allem auch langfristige Nachzucht zu sichern. Dies setzt natürlich ein entsprechend anhaltendes Interesse engagierter Pfleger an dieser Art voraus. Angesichts des attraktiven Aussehens, des interessanten Verhaltens und der relativ einfachen Pflege des Australischen Dickschwanzgeckos sollte dieses Interesse jedoch weiterhin gewährleistet sein, auch wenn die Art mittlerweile keine „Rarität“ mehr darstellt und damit für manche Terrarianer weniger lukrativ und infolgedessen weniger begehrenswert als noch vor einiger Zeit geworden ist. Zudem wurde in den vergangenen Jahren ein umfangreiches Wissen hinsichtlich der Haltung und Nachzucht dieser faszinierenden Geckoart erworben, sodass beste Voraussetzungen für einen langfristigen Erhalt der Tiere in den Terrarien der Geckopfleger gegeben sind. Auch das vorliegende Buch soll seinen Teil hierzu beitragen und jedem, der sich für Dickschwanzgeckos interessiert, einen ersten Einblick in die Pflege und Vermehrung dieser faszinierenden Tiere geben. Der interessierte Einsteiger erhält hier viele grundsätzliche Ratschläge und Tipps, die ihm die Art näher bringen und für einen möglichst problemlosen Einstieg in die Haltung von Dickschwanzgeckos sorgen, sowie grundsätzliche Hinweise zur Vermehrung dieser Art. Wenn nach dem Lesen ein noch stärkeres Interesse an dieser Art besteht, ist ein Ziel des vorliegenden Bandes der Reihe „Art für Art“ erreicht. Am Ende des Buches werden einige Literaturhinweise gegeben, die der weiteren Vertiefung des Wissens dienen. Zudem sind Vereine und Organisationen aufgeführt, bei denen man Ansprechpartner finden kann, die über praktische Erfahrungen verfügen.

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Durch Nachzuchterfolge in der Terraristik etabliert: Underwoodisaurus milii Foto: A. Laube

Andreas Laube

Berlin, im Frühjahr 2006

Verwandtschaft

VIELE, die sich erstmals mit der Haltung von Reptilien oder Amphibien auseinandersetzen, werden oftmals schon durch den in diesen Kreisen angewendeten wissenschaftlichen „Fachwörtersalat“ abgeschreckt. Auch die meisten Publikationen, in denen über die Haltung und Nachzucht von Terrarientieren berichtet wird, sind gespickt mit Fachbegriffen. Hierbei geht es den Terrarianern aber nicht darum, eine Art „geschlossene Gesellschaft“ zu schaffen und sich gegenüber der „nicht terraristischen Außenwelt“ abzugrenzen. Die wissenschaftliche Bezeichnung einer Art beispielsweise ist schlicht und einfach die genaueste Weise, ein Tier anzusprechen. Zudem hilft sie auch in der Kommunikation mit nicht deutschsprachigen Terrarianern und auf Reisen.

Die Klassifizierung von Reptilien und Amphibien ist ein hochgradig komplexes Gebiet und für den Anfänger zunächst undurchschaubar. Dennoch ist es neben der Kommunikation mit Gleichgesinnten auch im Hinblick auf die Haltung von Vorteil, wenn man über Grundkenntnisse der wissenschaftlichen Einordnung verfügt. Hilfreich ist es, sich zunächst an die gute alte Schulbank zu erinnern, in der uns allen einmal die auf den Naturforscher Carl von Linné zurückgehende so genannte binäre Nomenklatur sowie die Einteilung in Stamm, Klasse, Ordnung, Familie, Gattung und Art beigebracht wurde. In der 10. Auflage seiner „Systema Naturae“ schuf Linné eine systematische Klassifizierung, die heute noch das Gerüst der Systematik bildet. Nach der binären Nomenklatur setzt sich der wissenschaftliche Name aus lateinischen bzw. latinisierten Gattungs- und Artnamen zusammen. Da die Systematik heute wesentlich komplexer ist als zu Zeiten Linnés, wurden mittlerweile zahlreiche Zwischenkategorien geschaffen.

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Underwoodisaurus sphyrurus Foto: A. Laube

Innerhalb der Familie der Gekkonidae stellt BAUER (1990) die beiden einzigen Arten der Gattung Underwoodisaurus, nämlich Underwoodisaurus milii und U. sphyrurus, zur Gattung der Knopfschwanzgeckos (Nephrurus)–eine Ansicht, der die meisten Wissenschaftler, die sich mit der Systematik von Geckos beschäftigen, nicht folgen. Neben weiteren Kriterien liegt ein deutlich sichtbarer Unterschied zu allen Arten der Gattung Nephrurus im Fehlen des namensgebenden knopfförmigen Gebildes an der Schwanzspitze. Auch fehlen den Knopfschwanzgeckos die vergrößerten Subdigitallamellen (Lamellen unter den Zehen), die Dickschwanzgekos besitzen. Daher wird auch im Rahmen dieses Buches der weit verbreiteten Ansicht gefolgt, dass Dickschwanzgeckos eine eigene Gattung Underwoodisaurus bilden. Verwandtschaftlich stehen sie nicht nur der Gattung Nephrurus, sondern etwas entfernter auch den Geckos der Gattung Phyllurus recht nahe. Die Gattung Underwoodisaurus wird zur Unterfamilie der Diplodactylinae gestellt. Diese ist weiter in zwei Unterabteilungen (Tribi) unterteilt, die Carphodactylini und die Diplodactylini. Underwoodisaurus gehört zu den Carphodactylini.

DER PRAXISTIPP

Man sollte sich nicht wundern, wenn man bei der Bezeichnung „Dickschwanzgecko“ in Terrarianerkreisen zunächst ungläubiges Staunen erntet und mit Nachfragen konfrontiert wird, während beim Begriff Underwoodisaurus milii die Gesprächspartner sofort wissen, worum es geht. Ausgesprochen wird der Gattungsname etwa „Anderwuddisaurus“, da er den englischen Forscher Garth Leon Underwood ehrt.

Beschreibung

BEI Underwoodisaurus milii