Die vier Bausteine der
erfolgreichen Geldanlage

 

 

 

 

 

 

Fertiggestellt im April 2014 in Karlsruhe

Covergestaltung: Karl-Heinz Thielmann

© Karl-Heinz Thielmann / LONG-TERM INVESTING Research AG - Institut für die langfristige Kapitalanlage

ISBN 978-3-8442-8959-6

 

Vorbemerkung

Einleitung: Es ist alles nicht so schwer!

Was ist eigentlich eine Geldanlage?

Was man aus dem Alltag für die Geldanlage lernen kann

Teil 1: Welche persönlichen Anforderungen habe ich an die Geldanlage?

Die Anlageziele

Das Risikoprofil

Die Finanzplanung

Typische Fehler bei der Bestimmung der persönlichen Anforderungen (und wie man sie vermeidet)

Teil 2: Welche Möglichkeiten der Geldanlage gibt es?

Die verschiedenen Typen der Geldanlage

Geldanlage Typ I: Rendite durch ein Schuldverhältnis

Geldanlage Typ II: Rendite durch Erwirtschaftung von Erträgen

Geldanlage Typ III: Rendite durch Verknappung von Anlagegütern

Direkte oder indirekte Geldanlage

Direkte Geldanlagen

Liquidität

Anleihen / Renten

Aktien

Vermietete Immobilien

Rohstoffe

Sammlungen

Selbst genutzte Immobilien

Indirekte Geldanlagen

Lebensversicherungen

Offene Investmentfonds

Geschlossene Beteiligungsfonds

Zertifikate

Typische Fehler bei der Auswahl von Anlagemöglichkeiten (und wie man sie vermeidet)

Teil 3: Welche Risiken bei der Kapitalanlage gibt es?

Was kann bei der Geldanlage schiefgehen?

Wie kann ich mich gegen Risiken schützen?

Typische Fehler beim Umgang mit Risiken (und wie man sie vermeidet)

Teil 4: Die Strukturierung der Geldanlage

Die Finanzplanung

Geldanlagen zur Absicherung bzw. für konkrete Ziele

Wie komme ich zur richtigen Anlagestrategie?

Die Bedeutung des Lebensalters für die Anlagestrategie

Ansparpläne

Beispiel 1: Ansparplan Vermögensaufbau

Beispiel 2: Ansparplan konkreter Konsumwunsch

An Risikoprofilen orientierte Anlegestrategien

Risikoaverse Anlagestrategie

Konservative Anlagestrategie

Beispiel 3: Musterportfolio für einen konservativen Anleger      62

Chancenorientierte Anlagestrategie      63

Beispiel 4: Musterportfolio für einen chancenorientierten Anleger

Risikobewusste Anlagestrategie

Beispiel 5: Musterportfolio für einen risikobewussten Anleger

Achtung: Vorsicht vor zu großer Risikofreude

Auf der Risikostreuung basierte Anlagestrategien

Multi-Asset-Ansatz

Multi-Asset-Ansatz für Privatanleger

Multi-Style-Ansatz

Beispiel 6: Musterportfolio nach dem Multi-Style-Ansatz

Typische Fehler bei der Bestimmung der Anlagestrategie (und wie man sie vermeidet)

Download-Link für die Grafiken als PDF-Dokument:

Impressum


Vorbemerkung

 

 

Dieses ist kein Ratgeber zur Geldanlage im üblichen Sinne. Sie finden in diesem E-Book keine umständlichen Produktbeschreibungen, Patentrezepte oder Pauschalempfehlungen. Stattdessen finden Sie hier Hilfe zur Selbsthilfe.

Denn der Hauptgrund für den Investment-Erfolg bei Anlegern ist nicht, dass sie ein besonders gutes Detailwissen über Finanzanlagen oder Kapitalmärkte haben. Erfolgsfaktor ist vor allem ein planvolles und konsequentes Vorgehen bei der Geldanlage. Dieses ist grundsätzlich auch für jeden Privatanleger möglich und nicht besonders schwer, wenn einige grundlegende Dinge beachtet werden.

Die Abschnitte dieses Buches orientieren sich deshalb an vier zentralen Fragen, die sich jeder Anleger stellen sollte. Die individuellen Antworten hierauf sind die persönlichen Bausteine für den Erfolg bei der Geldanlage:

 

• Was will ich eigentlich mit meiner Geldanlage? => Baustein 1 „Persönliche Anforderungen“ => die grundlegenden Gedanken, die sich jeder Anleger machen sollte, werden vorgestellt.

 

• Welche Möglichkeiten der Geldanlage gibt es und welche Vor- und Nachteile haben diese? => Baustein 2 „Anlagemöglichkeiten“ => Anleihe, Investmentfonds, Aktie oder andere Anlageformen werden mit Vor- und Nachteilen vorgestellt.

 

• Welche Risiken gehe ich bei der Geldanlage ein? => Baustein 3 „Risikosteuerung“ => es wird gezeigt, was bei der Geldanlage möglicherweise schiefgeht und was hiergegen unternommen werden kann.

 

• Wie komme ich zu einer Anlagestruktur, die meinen persönlichen Anforderungen entspricht? => Baustein 4 „Vermögensstrukturierung“ => beispielhafte Musterlösungen für verschiedene Anlegerbedürfnisse werden dargestellt; und wie man dazu kommt.

 

 

Die wesentlichen Aspekte der erfolgreichen Geldanlage werden klar strukturiert mit relativ einfachen Beispielen und übersichtlichen Grafiken dargestellt. Abgeschlossen wird jedes Kapitel mit einer Übersicht über typische Fehler. Weiterhin wird erklärt, wie ein Anleger diese vermeiden kann.

In diesem Buch sind viele Grafiken enthalten. Leider sind diese nicht auf jedem E-Book-Reader in gleich guter Qualität anzeigbar. Deswegen finden Sie am Schluss des Buches einen Download-Link, mit dem Sie die Grafiken noch einmal als PDF-Dokument gratis herunterladen können.

Ich würde mich freuen, wenn ich Ihnen hiermit weiterhelfen kann, und wünsche viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage.

Karl-Heinz Thielmann

 

Einleitung: Es ist alles nicht so schwer!

 

 

Was ist eigentlich eine Geldanlage?

 

 

Geld ist etwas, was der Gesetzgeber eines Landes als Zahlungsmittel festgelegt hat. Es hat keinen Wert an sich, abgesehen vielleicht von einem geringen Materialwert. Geld erhält seinen Wert durch die damit verbundene Kaufkraft, d. h. dadurch, dass wir mit einem Geldbetrag eine bestimmte Menge Konsumgüter oder Dienstleistungen kaufen können.

Geld können wir heute oder in der Zukunft ausgeben. Wenn man sich entschließt, das Geld lieber in der Zukunft auszugeben, stellt sich die Frage, was in der Zwischenzeit hiermit geschehen soll. Mit diesem Problem beschäftigt sich die Geldanlage.

Denn einfach das Geld bei sich zuhause unter die Matratze zu stecken, ist keine gute Idee. Denn erstens kann es dort von Einbrechern gestohlen werden. Zweitens aber – und dies ist viel wichtiger – unterliegt Geld selbst im Laufe der Zeit einem Wertverlust, der sogenannten Inflation bzw. Geldentwertung. Und drittens könnte man ja auch versuchen, die Menge des vorhandenen Geldes weiter zu vermehren, um sich in der Zukunft noch mehr kaufen zu können.

Gerade die Inflation sollte die Beschäftigung mit der Geldanlage eigentlich zur Pflicht für jeden Bürger machen. Gegen Einbruch kann man sich schützen. Mehr erwirtschaften kann man wollen, muss man aber nicht. Die Inflation hingegen bedroht die Kaufkraft unseres Geldes fundamental. Wenn man sie ignoriert, läuft man Gefahr, dass der Verzicht aufs Geldausgeben in der Gegenwart unsinnig ist, weil man in der Zukunft weniger für das Geld bekommt.

In Deutschland betrug die Geldentwertung sei 1950 durchschnittlich 2,2% jährlich; in der Schweiz 2,1%. Dies mag als gering erscheinen, zumal andere führenden Wirtschaftsnationen mit viel höheren Inflationsraten leben mussten.

Auf lange Sicht bedeutet auch eine solch geringe jährliche Verminderung der Kaufkraft eine erhebliche Einbuße des Geldwertes. So würde z. B. bei einer jährlichen Inflationsrate von 2% ein € nach 20 Jahren um 1/3 an Kaufkraft verlieren; nach 50 Jahren wären bereits 64% weg; sowie nach 80 Jahren 80%.

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Um also zu verhindern, dass das Geld von Einbrechern gestohlen oder die Kaufkraft von der Inflation aufgefressen wird, sollte man Geldanlagen erwerben. Darüber hinaus muss man sie auch vornehmen, wenn man sein Geld vermehren will.

Geldanlagen können also zwei Zwecke haben, 1) die Kaufkraft zu schützen oder 2) die Kaufkraft zu vermehrenGrundwiderspruch zwischen Ertrag und Sicherheit