Prolog

Der Nebel kam früh in diesen ersten Märztagen. Langsam stiegen die ersten Schwaden vom nahegelegenen Fluß auf und dämpften das sanfte Licht der Nachmittagssonne. Die Bäume des Parks zeigten mit ihren kahlen Fingern in den Vorfrühlingshimmel, und Laub bedeckte den Boden. Sandra genoß den Spaziergang in ihrer neuen Umgebung. Erst vor wenigen Wochen war sie mit ihrem Mann in dieses exklusive Wohnviertel gezogen, das versteckt zwischen zwei Bahnlinien und dem großen Fluß lag. Aus der Ferne hörte sie die Nebelhörner der Frachtkähne, die im Rhythmus des Stroms ihre Ladung transportierten. Bei einem ihrer Streifzüge hatte sie Diana kennengelernt und schnell mit der kurzhaarigen Blondine Freundschaft geschlossen. Sandra sog ganz langsam die feuchte Luft ein. Sie war vor dem hohen Tor von Dianas Villa angelangt.

„Hallo Sandra“, hörte sie eine Stimme hinter sich, „schön, daß du gekommen bist.“ Es war Diana. „Ich habe gerade noch ein paar Kleinigkeiten zum Tee geholt“, fuhr sie fort.

„Und ich habe dir eine kleine Dose Tee mitgebracht“, entgegnete Sandra.

Die jungen Frauen betraten das große Haus.

„Ich zieh‘ mir nur kurz bequemere Sachen an“, sagte Diana, „du kannst ja schon mal den Tee aufsetzen. Ich denke, du weißt, wo die Sachen sind.“ Sandra ging in die Küche, goß Wasser in den kupfernen Teekessel und setzte ihn auf den Herd. Dann ging sie ins Wohnzimmer und deckte den Tisch mit kostbarem chinesischen Porzellan. Wie eine wildgewordene Lokomotive pfiff der Wasserkessel, und Sandra eilte zurück in die Küche und brühte den duftenden Darjeeling auf. Sandra wußte inzwischen, daß Diana eine große Teeliebhaberin war. Sie ließ den Tee drei Minuten ziehen und nahm dann das Netz mit den schwarzen Blättern heraus.

Diana kam auf hochhackigen weißen Pumps die Treppen herunter. Sie trug einen weißen, mit bunten Drachen bestickten Seidenkimono, unter dem weiße Nylons zu sehen waren. Mit wiegenden Hüften ging sie vor Sandra her ins Wohnzimmer und setze sich lasziv auf das große Sofa. „Komm, setz dich zu mir“, sagte sie, als Sandra die Teekanne auf das Stövchen stellte. Sandra nahm neben ihr auf den weichen Polstern Platz und ließ sich eine Tasse Tee einschenken.

Die beiden Frauen knabberten ein bißchen zartes Gebäck, nippten hin und wieder an den dünnen Por-zellantäßchen und unterhielten sich ganz zwanglos über ihre Ehemänner, ihre Schwierigkeiten und ihre Träume. So kam die Sprache auch auf das Thema Sexualität, und Diana erzählte, wie ihr Mann von ihr verlangt hatte, ihre Scham zu rasieren. Sie rückte näher an Sandra heran, die sie etwas irritiert ansah. „Zuerst dachte ich, daß das wieder so ein verrückter Einfall von ihm sei, doch nach der Rasur habe ich gemerkt, wieviel Spaß es macht, meine weichen Lippen ohne störende Haare zu streicheln.“ Sie stand auf, stellte sich direkt vor Sandra und öffnete ihren Kimono. Jetzt sah ihre Freundin, daß es keine Nylons waren, die sie trug, sondern ein transparenter Catsuit. Prall wie warme Sommerfrüchte waren ihre Brüste in das durchsichtige Nylon eingezwängt, und deutlich war ihre Scham zwischen den weichen Schenkeln zu sehen. Sie ergriff Sandras Hand und legte sie zwischen ihre Beine. „Das fühlt sich ja toll an“, sagte Sandra leise, nachdem sie den ersten Schock überwunden hatte. Sie zog Diana zu sich aufs Sofa, spürte ihren warmen Atem im Nacken und begehrte diese Frau. Sie nahm ihre Hand und führte sie zum Reißverschluß ihrer Hose.

„Soll ich dich nicht auch vorher rasieren?“ fragte Diana und zog lächelnd ihre Hand zurück. „Es ist wirklich ein sehr tolles Gefühl, ich versprech‘s dir. Egal ob du dich selbst streichelst oder ob dein Mann mit dir schläft.“

Neugier war schon immer eine von Sandras großen Schwächen oder Stärken, je nach Sichtweise der Dinge. Und so bedurfte es keiner Überredungskünste, um sie langsam nackt auszuziehen und ins Badezimmer zu führen. „Setz dich auf den Rand der Wanne“, sagte Diana und begann ihren Catsuit abzustreifen. Sie nahm die Dusche und ließ langsam lauwarmes Wasser über Sandras dicht bewaldeten Venushügel laufen. Dann spritzte sie Rasierschaum aus einer Spraydose auf die befeuchteten Schamhaare. Sandra begann zu kichern. „Halt still, du willst doch nicht, daß ich dir weh tue!“ Diana nahm ein Rasiermesser aus dem Badezimmerschrank und klappte es auf. Dann klemmte sie eine Hautfalte aus Sandras Schritt zwischen ihre Finger und zog sie solange nach oben, bis sie die Spannung für ausreichend hielt. Sie setzte das Messer an und begann vorsichtig, die dunklen Haare abzuschaben.

„Sei ja vorsichtig“, gluckste Sandra. Staunend sah sie zu, wie sie mit sicherer Hand zwischen ihren Beinen rasiert wurde. „Du scheinst das schon öfters gemacht zu haben, Diana“, lachte sie.

„So, und jetzt nur noch abspülen und ein bißchen Creme drauf, und du bist fertig.“ Sandra ließ das Wasser über ihre Scham laufen und wusch sich den restlichen Schaum ab. Sie wollte schon aufstehen, da stieg Diana zu ihr in die Wanne. Ungeahnte neue Gefühle jagten Sandra heiße Schauer über den Rücken. Sie wünschte sich, daß ihre Freundin ihre Zärtlichkeiten unendlich lange fortsetzen würde, daß sie nie endende Lustgefühle verspüren würde, daß sie ...

Abrupt fuhr Diana hoch. Sie hatte Geräusche gehört. Rasch zog sie sich ihren Kimono an, warf der verdutzt dreinschauenden Sandra ein Handtuch zu und schloß die Badezimmertür ab. Schritte kamen über die Treppe näher. „Bist du das, Tim?“

„Ja, warum?“

„Ich bin etwas erschrocken, weil ich noch nicht mit dir gerechnet habe!“

„Aber es ist doch schon halb sieben.“ Die Klinke wurde niedergedrückt. „Warum hast du die Tür abgeschlossen“, fragte Tim, „und wo ist dein Besuch?“

„Sandra ist bei mir.“ „Dann ist es ja gut. Marc ist nämlich mitgekommen, um sie abzuholen.“ Sandra durchfuhr es wie ein Blitz. Ihre Kleider lagen ja noch im Wohnzimmer. Wie sollte sie das ihrem Mann beibringen, daß sie nackt im Badezimmer ihrer Freundin herumlief? Sie hatte eine Idee. „Angriff ist die beste Verteidigung“, sagte sie zu sich und stolzierte in ihrer vollkommenen Nacktheit durch die Tür an Tim vorbei und die Treppen hinunter. Unten stand ihr Mann mit weit geöffnetem Mund. „Wir haben uns überlegt, daß wir an diesem Wettbewerb für Nachwuchsmodels mitmachen“, sagte sie.

„Wir haben doch neulich darüber gesprochen.“ Diana hatte die Situation sofort begriffen und warf noch auf der Treppe ihren Kimono ab. „Na, wie findet ihr uns?“ fragte sie provozierend.

„Super!“ Marc hatte die Sprache wiedergefunden.

„Nur wissen wir nicht so recht, ob wir sexy genug sind. Ich meine ein paar Pfunde weniger, einen etwas strafferen Busen, die Taille schmal und ohne Fettpöl-sterchen, dafür den Po etwas knackiger“, sagte Diana.

„Fishing for compliments“, lachte Tim, „Also ich finde, ihr habt beide eine umwerfende Figur. Obwohl, es gibt nichts Gutes, was man nicht noch besser machen könnte“, bemerkte er mit einem leicht ironischen Unterton. Diana nahm ein Sofakissen und warf es lachend nach ihm.

„Dann schickt uns eben auf eine dieser Schönheitsfarmen“, rief sie.

„Sehr richtig“, pflichtete ihr Sandra nickend bei. „Ich finde, wir haben uns sowieso mal eine spezielle Frühjahrskur verdient.“ Marc und Tim sahen sich fragend an.

„Warum eigentlich nicht? Wir fahren nach Akaba zum Tauchen, und unsere beiden Hübschen genehmigen sich irgendwo einen Beauty-Urlaub.“

„Aber nur in einem Institut ohne Männer“, fügte Marc hinzu. Diana und Sandra umarmten sich.

„Ich freue mich, mit dir in den Frühling zu fliegen“, hauchte Diana ihrer Freundin ins Ohr. Draußen war es dunkel geworden, und der Nebel legte sich dick und naßkalt über den Fluß und über den Park. Irgendwo ratterte ein Schnellzug vorbei.

Zwei Wochen Lust und Liebe ...

Kreischend setzten die Reifen des Jets auf der Rollbahn auf. „Meine Damen und Herren, wir sind soeben auf Malta gelandet“, flötete der hübsche Steward ins Bordmikrofon. Sandra hatte ihn seit der Zwischenlandung in Rom nicht mehr aus den Augen gelassen. Besonders sein knackiger Po übte eine geradezu magische Anziehungskraft auf sie aus, und sie mußte sich richtiggehend beherrschen, um ihn nicht in die runden Backen zu kneifen. Diana hatte natürlich bemerkt, was mit Sandra los war. „Laß bloß deine Finger von dem Typ“, fauchte sie leise. „Du bist mit mir hier, und du weißt, was wir Tim und Marc versprochen haben.“

„Okay, schon gut. Ich werde ja wohl noch ein bißchen flirten dürfen.“ Als sie die Maschine verließen, verabschiedete sich der junge Mann von den beiden Frauen mit dem strahlendsten Lächeln. Diana zog ihre Begleiterin am Ärmel und zischte: „Jetzt komm schon, wir werden erwartet.“

„Carols Beauty-Farm“ stand auf dem Schild, das die zierliche schwarzhaarige Frau emporstreckte. Diana und Sandra gingen auf sie zu und stellten sich vor. „Hey, ich bin Sandra, und das ist Diana. Wir haben zwei Wochen bei euch gebucht.“ „Hallo, ich bin Julia.” Sie schüttelten sich die Hände und gaben sich ein Küßchen auf die Wange. Diana bemerkte sofort Julias ungewöhnliches Outfit.

„Sehen stark aus, diese Lackleggings“, flüsterte sie Sandra ins Ohr. Sie gingen langsam hinter der jungen Lady her, die auf ihren hochhackigen Pumps gekonnt mit den Hüften wackelte und die Blicke der Geschäftsleute, die in der Empfangshalle warteten, auf sich zog.

„Ihr habt Glück, wir haben wunderbares Wetter“, sagte Julia, als ob die beiden Touristinnen das nicht schon selbst bemerkt hätten. Doch besonders Diana interessierte sich mehr für sie als für die frühlingshafte Witterung. Als Julia ihre halblange rote Lackjacke auszog und sich ans Steuer eines Kleinbusses setzte, bemerkte sie, daß sie ein enges Lackbustier mit Reißverschluß trug. Aber was Diana noch mehr erregte, war die Tatsache, daß die Lackleggings einen breiten sil-brigglänzenden Schrittreißverschluß hatten, hinter dem sich süße Phantasien verbargen. Sie kam jedoch nicht dazu, sich weiter ihren erotischen Tagträumen hinzugeben, da Sandra wie eine Furie schrie:

„Halt Julia, bist du verrückt, du fährst ja auf der falschen Seite!“

„Du bist wohl zum erstenmal auf Malta.“ Julia reagierte ganz gelassen.

„Hier ist es wie in good old England. Hier fahren wir links. Und du wirst sehen, vieles ist hier wie in Great Britain, alles korrekt und pünktlich, aber gepaart mit südländischem Flair.“ Sie nahmen den Weg vom Luqa Airport vorbei an unscheinbaren Dörfern, die aber zum Teil von prächtigen Barockkirchen überragt waren, an Gehöften vorbei, die mit ihrem weißen Wohntürmen fast arabisch anmuteten, an einzelnen Windrädern entlang, mit denen das Wasser aus der Tiefe gepumpt wurde, weiter durch eine karge Landschaft, die der Frühling streckenweise mit einem schlichten Teppich aus Hahnenfuß, Kamille, Ringelblumen und Anemonen überzogen hatte.

„Was ist das für ein Gestein, das hier überall so goldgelb leuchtet?“ fragte Sandra.

„Das nennt sich Globigerinenkalk. Dieses Gestein ist zunächst ganz weich und läßt sich deshalb leicht bearbeiten. Erst an der Luft verhärtet es sich“, erläuterte Julia. „Und falls ihr ein bißchen Zeit findet, die Insel zu besichtigen, so werdet ihr auf eine faszinierende Steinzeitkultur mit unterirdischen Katakomben und gigantischen Tempeln stoßen. Alles aus diesem gelben Kalk gearbeitet.“

„Ich habe gehört, es soll eine matriarchalische Kultur gewesen sein“, fügte Diana hinzu.

„Stimmt, jedenfalls wurden zahlreiche weibliche Kultfiguren gefunden, aber keinerlei Waffen.“ Hinter Mosta bogen sie auf die Straße nach Zebbieh ab, um vorbei an dem kleinen neolithischen Tempel von Skor-ba in Richtung Ghajn Tuffieha weiterzufahren. „Ghajn Tuffieha bedeutet ‚Apfelbaumquelle‘. Hier war einmal ein römisches Bad.“ Julia spielte weiterhin die Reiseführern. Diana war jedoch nach wie vor mehr an ihr interessiert als an ihren kulturellen Vorträgen. Sie versenkte sich in ihre wunderschönen großen Mandelaugen und starrte immer wieder wie gebannt auf den Reißverschluß ihrer Lackhose. Julia hatte die Aufmerksamkeit, die ihr zuteil wurde, natürlich längst bemerkt und lächelte den beiden Touristinnen mit ihrem unglaublich süßen roten Mund zu.

Ankunft im Paradies

An der hohen gelben Mauer hing ein großes Schild, mit der Aufschrift „Carols Beauty-Farm“. Julia drückte kurz auf die Hupe, und das Tor öffnete sich automatisch. Eine großzügige Anlage mit kleinen Bungalows, einem zweistöckigen Haupthaus, Swimmingpool, einem gepflegten Rasen und schattigen alten Olivenbäumen zeigte sich den staunenden Besucherinnen.

Das ist ja paradiesisch hier!“ Sandra überschlug sich fast vor Begeisterung. Julia parkte den Kleinbus direkt vor dem Empfang, sprang heraus und öffnete die Wagentür.

„Voilá, meinen Damen, hier sind wir! Herzlich willkommen auf der heißesten Beauty-Farm der Welt!“ Diana stellte sich mit ausgebreiteten Armen in die Sonne und atmete genußvoll die warme Frühlingsluft ein. Dann stieg auch sie die Eingangsstufen hinauf und verschwand in der dämmrigen Halle.

Erstaunt musterte Sandra die Dame am Empfang. Die große Frau trug ein langes, enganliegendes, schwarzes Gummikleid mit rotem Besatz . Sie hatte eine traumhafte Figur, die durch das glänzende Material vorteilhaft hervorgehoben wurde.

„Willkommen auf Carols Beauty-Farm, ich bin Victoria“, sagte sie und musterte die Neuankömmlinge von oben bis unten. „Hübsch, hübsch. Aber trotzdem gibt es noch eine Menge zu tun.“ Julia begann leise zu kichern. „Wir machen zuerst die Eingangsuntersuchung und zeigen euch dann eure Zimmer.“

Victoria trat hinter dem Tresen hervor nd ging mit ihnen einen langen Flur entlang, bis sie zu einem Wartezimmer kamen. Drinnen saß eine junge Frau in einem durchsichtigen Plastikanzug. „Hier hängen noch ein paar von diesen Untersuchungsanzügen. Zieht euch bitte um und wartet dann, bis ihr an der Reihe seid.“ Victoria ließ die Frauen alleine. Diana zog sich ohne Umschweife aus und nahm einen der Anzüge vom Bügel.

„Los, worauf wartest du“, rief sie, „das ist ein völlig neues Gefühl!“ Und in der Tat, als Sandra von hinten in den knisternden Anzug stieg und das noch kühle Material ihre Haut berührte, hätte sie am liebsten vor Erregung aufgestöhnt. Aber es war ja noch eine unbekannte Frau im Raum.

Diana schloß ihr den Reißverschluß im Rücken, so daß sich das durchsichtige Plastik über ihren Brüsten und um den Po spannte.

„Das Ding hat ja einen Schrittreißverschluß! Hast du das schon bemerkt?“ rief Diana entzückt und drehte und wand sich in ihrem Overall. Bei jeder Bewegung raschelte und knisterte der enge Anzug. Sie wollte sich gerade mit der jungen Frau bekannt machen, die immer noch ungerührt auf ihrem Stuhl saß, als eine Frauenstimme aus dem Lautsprecher tönte: „Melanie, bitte zur Untersuchung!“ Melanie stand auf und trat in das Untersuchungszimmer. Sandra und Diana kamen gar nicht dazu, über die Art der Untersuchung nachzudenken, denn von drinnen vernahmen sie schon bald das Stöhnen einer Frau, das immer lauter und lauter wurde, bis es sich zu ekstatischen Lustschreien steigerte. Nach einer kurzen Ruhepause ging es weiter. Immer wieder und wieder schien Melanie zum Orgasmus gebracht zu werden. Sandra wurde unruhig. Diana bemerkte die Erregung ihrer Freundin, drückte sie sanft auf einen Stuhl, küßte sie und begann sie ganz sanft zu streicheln. Sie umarmten sich und hätten wohl nie wieder losgelassen, wäre Sandra nicht aufgerufen worden.